Mobilität in den eigenen vier Wänden – was ist dabei wichtig?

Mobilität in den eigenen vier Wänden – was ist dabei wichtig?

Meist führen gesundheitliche Einschränkungen wie eine Knie-Arthrose dazu, dass die für das Treppensteigen notwendigen Bewegungen nicht mehr richtig ausgeübt werden können. Viele ältere Menschen wollen sich dies aber verständlicherweise nicht eingestehen. Immerhin sind sie ihr ganzes Leben gut mit Treppenstufen zurechtgekommen. In der Folge übernehmen sie sich manchmal; es kommt zum Stolpern oder zum (unkontrollierten) Stürzen. Keine Frage, dass dies nicht zur körperlichen Gesundheit und zum sicheren Benutzen der Treppe führt, im Gegenteil.

Welches Hilfsmittel bietet Unterstützung?

Ein Treppenlift bietet in solchen Fällen die potenzielle Möglichkeit, die eigene Mobilität auf eine sichere und schonende Weise zu erhalten. Gleichzeitig trägt er dazu bei, dass das Wohnen in den eigenen vier Wänden noch (etwas) länger denkbar bleibt. Zumindest, solange vor allem die Treppen das größte einschränkende Element darstellt.

Treppenlifte Krankenkasse und Kosten – das klingt im ersten Moment aber auch nach einer zeitaufwendigen Kombination. Tatsächlich ist es immer am besten, vor dem Kauf eines Treppenlifts vorausschauend zu agieren und nicht Hals über Kopf beim erstbesten Angebot zuzuschlagen. Das liegt daran, dass zunächst einmal zu klären ist, wer für einen Zuschuss im Sinne der wohnumfeldverbessernden Maßnahmen überhaupt der richtige Ansprechpartner sind.

Sind tatsächlich die Kranken- und Pflegekasse für die Liftbezuschussung zuständig, muss vor der Bewilligung des Zuschusses der Pflegegrad 1 der antragstellenden Person festgestellt worden sein. Diese Feststellung läuft über einen Vor-Ort-Termin mit dem medizinischen Dienst, der sich einen Eindruck von den Wohn- und den gesundheitlichen Gegebenheiten verschafft. Durch das fünfstufige Pflegegrad-System stehen

  • einer Einzelperson mit Pflegegrad 5 bis zu 4.000 € Zuschuss,
  • einem Paar in einer gemeinsamen Wohnung mit jeweils Pflegegrad 5 bis zu 8.000 € Zuschuss und
  • einer Wohngruppe ab vier Personen mit jeweils Pflegegrad 5 bis zu 16.000 € Zuschuss

für einen Treppenlift zu. Wie groß die Zuschusshöhe konkret ausfällt, hängt natürlich vom einzelnen, konkret vorliegenden Pflegegrad ab.

Darüber hinaus übernehmen die Kassen nur die Treppenlift-Kosten, die als medizinisch notwendig eingestuft werden. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls erwähnenswert, dass auch diese nur dann getragen werden, wenn ausreichend viele konkrete Angebote mit Kostenvoranschlägen vorlagen. Will heißen: Eine rückwirkende Kostenübernahme ist ausgeschlossen. Umso wichtiger sich genug Zeit für das Einholen und Prüfen der Angebote zu nehmen, da dadurch die Wahrscheinlichkeit der (Teil-) Kostenübernahme deutlich steigt.

Welche Faktoren sind bei der Sturzprophylaxe ebenfalls zu berücksichtigen?

Die Person betreffende Maßnahmen

Hierzu zählen beispielsweise die Punkte, die zur besser koordinierten Bewegung der sturzgefährdeten Person beitragen. Darunter fallen unter anderem

  • eine Stabilisierung des Gleichgewichtssinns
  • die Stärkung der Muskulatur über ein passenden Ausdauer- und Krafttraining (das im Fall von bestimmten Vorerkrankungen wie Demenz, MS, Epilepsie oder Parkinson an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden sollte),
  • ein Erhalt der noch bestehenden Beweglichkeit durch Bewegungsübungen,
  • das Benutzen von funktionstüchtigen, individuell korrekt angepassten weiteren Hilfsmitteln wie einer Brille, einem Hörgerät oder einem Rollator und
  • die Überprüfung der Medikamente im Hinblick darauf, ob sie stark ermüden und/oder andere Auswirkungen auf die Raumwahrnehmung haben.

Die Wohnumgebung betreffende Maßnahmen

Ob Kleidung oder Einrichtung – in diesen Bereich fällt alles, was die Umgebung betrifft. In puncto Kleidung ist es hilfreich, darauf zu achten, dass sie nicht zu lang ist, aber Bewegungsfreiheit zulässt. Gut sitzende Schuhe mit ausreichendem Profil verhindern ebenfalls ein unfreiwilliges Ausrutschen. Da viele ältere Menschen dazu neigen, die Füße nicht mehr allzu hochzuheben, gilt es, potenzielle Stolperfallen wie hochstehende Teppichkanten und herumliegende Kabel zu entfernen. Wie schon angesprochen, kann aber nicht nur das Stolpern zu Stürzen führen. Auch das Ausgleiten auf rutschigen Bodenbelägen (gerade im Badezimmer) ist zu vermeiden. Zu einer besseren Sichtbarkeit von Kanten (beispielsweise bei Treppenstufen) trägt auch eine Befestigung von Leuchtstreifen oder einer anderweitigen Beleuchtung bei. Überhaupt ist es sehr wichtig, ein Lichtsystem zu installieren, das diesen Ansprüchen – auch durch gut erreichbare Lichtschalter – gerecht wird.

Und wie sieht es mit der Mobilität vor der Tür aus?

Unabhängig davon, ob jemand zu Fuß, mit einem Elektrokleinstfahrzeug oder einem anderen Transportmittel unterwegs ist: Es sollte immer so weit wie möglich gewährleistet sein, dass er sich mit der Bedienung des Transportmittel auskennt, diese ausreichend beherrscht und sich an bestimmte Sicherheitsvorschriften hält. Denn ansonsten können Unfälle wie ein E-Bike-Akkubrand ziemlich schlimme Folgen haben. Und das muss man ja nicht unbedingt sein, oder?

 

 

Epowers
Logo
Compare items
  • Total (0)
Compare
0